Riopan 800 mg - Kautabletten dürfen nicht eingenommen werden
- wenn Sie allergisch gegen Magaldrat oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
- wenn Sie an der seltenen angeborenen Fructose-Stoffwechselstörung namens „hereditäre Fructoseintoleranz“ leiden,
- bei krankhafter Muskelschwäche (Myasthenia gravis),
- bei vermindertem Phosphatgehalt im Blut (Hypophosphatämie).
Sie dürfen Riopan nur unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle bestimmter Blutwerte (Aluminium, Magnesium) einnehmen, wenn:
- Ihre Nierenfunktion stark eingeschränkt ist, insbesondere wenn Sie Dialyse benötigen,
- Sie an Alzheimer-Krankheit oder anderen Formen der Demenz (Verminderung der geistigen Leistungsfähigkeit) leiden,
- Sie sich phosphatarm ernähren müssen oder einen gestörten Knochenstoffwechsel haben
- oder bei langfristigem Gebrauch.
Falls Ihre Beschwerden länger als 2 Wochen andauern oder nur teilweise abklingen und/oder in häufigeren Abständen wiederkehren, sollen weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um eine schwerwiegende Erkrankung auszuschließen.
Wenn Sie sich nach 14 Tagen nicht besser oder gar schlechter fühlen, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt:
- wenn Sie unbeabsichtigt Gewicht verlieren, wenn Sie sich müde und schwach fühlen, da dies ein Zeichen von Blutarmut (Anämie) sein kann, bei Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Schluckbeschwerden, anhaltendem Erbrechen oder Erbrechen von Blut, da dies Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung sein können.
- wenn Sie in der Vergangenheit ein Magengeschwür oder eine Operation im Magen- oder Darmbereich hatten.
- wenn Sie an Gelbsucht, eingeschränkter Leberfunktion oder einer Lebererkrankung leiden.
- wenn Sie an einer anderen ernsthaften Erkrankung leiden, die Ihr allgemeines Wohlbefinden beeinträchtigt.
- wenn Sie über 55 Jahre alt sind und an neuen oder kürzlich veränderten Krankheitszeichen leiden.
Suchen Sie einen Arzt auf, wenn Sie über einen längeren Zeitraum wiederholt an Verdauungsstörungen oder Sodbrennen leiden.
Informieren Sie ihn, dass Sie nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel gegen Verdauungsstörungen oder Sodbrennen einnehmen.
Nehmen Sie Riopan nicht dauerhaft ein, es besteht die Gefahr einer erhöhten Aluminiumeinlagerung.
Nehmen Sie Riopan nicht als vorbeugendes Arzneimittel ein.
Einnahme von Riopan zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden. Da Riopan die Aufnahme gleichzeitig verabreichter Arzneimittel beeinträchtigen kann, sollte grundsätzlich ein Abstand von 2 Stunden zwischen der Einnahme von Riopan und anderen Arzneimitteln eingehalten werden.
Nehmen Sie Riopan nur nach Rücksprache mit Arzt oder Apotheker ein, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
- bestimmte Antibiotika (Arzneimittel gegen Infektionskrankheiten, z.B. Tetracycline, Chinolone wie Ciprofloxacin, Ofloxacin, Norfloxacin) - Eisenpräparate - Isoniazid (ein Arzneimittel gegen Tuberkulose)
- Chlorpromazin (eingesetzt gegen Psychosen)
- bestimmte Beruhigungsmittel (Benzodiazepine)
- Digoxin (Herzmedikament)
- Gallensäuren (Cheno- und Ursodesoxycholsäure)
- bestimmte Schmerzmittel mit Indometazin als Wirkstoff
- Cimetidin (ein anderes Arzneimittel zur Neutralisierung der Magensäure) - Cumarin-Derivate (bestimmte Blutverdünnungsmittel)
- Salicylate
- Calciumcarbonat, wenn es als Arzneimittel zur Behandlung hoher Phosphatspiegel im Blut (Hyperphosphatämie) bei Dialysepatienten angewendet wird
Einnahme von Riopan zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Vermeiden Sie die gleichzeitige Einnahme von säurehaltigen Getränken (Obstsäfte, Wein u.a.), da diese die Aufnahme von Aluminiumsalzen im Darm erhöhen. Auch Brausetabletten enthalten Fruchtsäuren, die die Aluminiumaufnahme steigern können.
Sorbitol ist eine Quelle für Fructose. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie (oder Ihr Kind) dieses Arzneimittel einnehmen oder erhalten, wenn Ihr Arzt Ihnen mitgeteilt hat, dass Sie (oder Ihr Kind) eine Unverträglichkeit gegenüber einigen Zuckern haben oder wenn bei Ihnen eine hereditäre Fructoseintoleranz (HFI)
- eine seltene angeborene Erkrankung, bei der eine Person Fructose nicht abbauen kann - festgestellt wurde.
Patienten mit hereditärer Fructoseintoleranz (HFI) dürfen dieses Arzneimittel nicht einnehmen/erhalten.
Bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Möglichkeit einer unerkannten hereditären Fructoseintoleranz in Betracht zu ziehen.
Eine 800 mg Kautablette enthält ca. 0,8 g Sorbitol, d.h. bei Einnahme der maximal empfohlenen Dosis von 6400 mg Magaldrat werden bis zu 6,2 g Sorbitol konsumiert.
Sorbitol kann Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen und kann eine leicht abführende Wirkung haben.
Nebenwirkungen
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:
sehr häufig kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen
häufig kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
gelegentlich kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
selten kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen
sehr selten kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen
nicht bekannt Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Sehr häufig:
breiige Stühle, häufige Stuhlentleerung.
Sehr selten:
Durchfall (besonders bei hoher Dosierung); Bei Patienten mit Störungen der Nierenfunktion, insbesondere bei Dialysepatienten, und bei Langzeitanwendung in hohen Dosen kann es zu erhöhten Blutspiegeln von Magnesium („Hypermagnesiämie“ mit Nebenwirkungen an Herz und Gehirn) und Aluminium kommen.
Eine Anreicherung von Aluminium in Knochen und Zentralnervensystem kann zu Sprachstörungen, Muskelzuckungen und Gedächtniseinschränkungen führen.
Nicht bekannt:
Bauchschmerzen, Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen;
Eine jahrelange Anwendung in hohen Dosierungen kann wegen der verminderten Aufnahme von Calcium und Phosphat zu Knochenveränderungen wie Rachitis (Wachstumsstörungen der Knochen, Knochenerweichung) führen.
Hypophosphatämie (niedriger Phosphatspiegel im Blut); Neurotoxizität (Schädigung des Nervengewebes), Enzephalopathie (Schädigung des Gehirns). Durchfälle und Magenbeschwerden können auch aufgrund des Sorbit-Gehalts auftreten